YOD - Mut und Geduld

Mut

Du kannst nur etwas verändern, wenn du den Mut hast, etwas zu verändern.

Hast du den Mut nicht, wird sich nichts verändern.

Wenn du den bequemen Weg gehen willst, einen, wo du keinen Mut brauchst, wird sich nichts verändern.

Aber du wirst glauben, dass sich etwas verändert hat. Es hat sich nichts verändert. Du bist immer noch der gleiche.

Kleider können nicht den Menschen verändern. Sie verändern nur die Peripherie, nicht aber den Kern. Dein schöneres Heim, die andere Stadt, deine neuen Bekanntschaften. Das alles befindet sich außerhalb von dir. Innen bleibt alles beim Alten.

 

Wie kannst du also innen in dir etwas verändern?

Du musst den Mut haben, das Alte zu verlassen. Was ist denn nun das Alte?

Es ist das, wo du hineingeboren wurdest. Es sind die ersten paar Jahre deines Lebens. Konditionierung. Programmierung. Da lernst du, worauf was es ankommt im Leben, welche Werte wichtig sind, wie man es anstellt, geliebt zu werden. Durch deine Eltern und die Umgebung deiner Kindheit lernst du Sicherheit als oberstes Ziel.

Jedes Kind wird in Unsicherheit, in Angst geboren. Jedes Kind wird als Opfer geboren. Da gibt es eine Welt, die so groß, so unbekannt, so undurchschaubar ist. Es gibt Größere, Stärkere, Wissende. Dieses Kind weiß nichts, kann sich nicht helfen, ist Mächten ausgeliefert, nach denen es sich in seiner Hilflosigkeit richten muss. Die einzige Möglichkeit, das Gefühl des Opferseins zu vermeiden, ist selbst zum Täter zu werden. Oder sich mit dem Opferdasein abzufinden. Wie auch immer, dieser Mensch wird sich seine Welt so einrichten, dass er am besten durchkommt. 

 

Es ist wie ein Haus, das er geerbt und eingerichtet hat. 

Es ist ein Haus, wo er sicher ist. Dieser Mensch weiß genau, was er sagen muss, um nicht verletzt zu werden. Er weiß, dass es am sichersten ist, nichts wirklich von sich preiszugeben, sodass der Andere ihn nicht treffen kann. Möglicherweise bist du auch so ein Mensch, dem Sicherheit ganz wichtig ist. Diese Sicherheiten, diese Verhaltensweisen zum Schutz sind sozusagen deine Einrichtung, deine Möbel. Du hast dich dauerhaft und sicher eingerichtet ... in deinem Haus. Und das wirst du nicht aufgeben wollen. Das aufzugeben bedeutet, die Sicherheit zu verlieren. Die neue Farbe, die du dem Kästchen gibst, verändert es nur außen. Innen bleiben die Strukturen der Sicherheit erhalten. Du wirst Angst haben sie zu verlassen.

 

Und dann, eines Tages, fällt dir die Decke auf den Kopf. 

Du willst etwas verändern, das Leben ist langweilig geworden. Es hat keinen Juice mehr, alles ist sicher und selbstverständlich. Deine Beziehung, das schöne Auto ... alles ist langweilig geworden.

Selbst Neues holt dich nicht mehr aus deinem Sarg heraus.

Das ist der Zeitpunkt, wo du ein Risiko eingehen musst. Dann musst du deine Sicherheiten verlassen.

Leben existiert nur in Unsicherheit. Wenn du sicher bist und das Leben kalkulierbar ist, verlierst du deine Lebendigkeit.

 

Lebendigkeit entsteht durch Risiko. 

Die Freude, das alte Leben zu verlassen und das neue Leben zu entdecken, ist pure Freude. Desto größer das Risiko, desto größer ist die Freude.

Vertrauen ist Risiko. Kein kalkuliertes Risiko. Totales Risiko. Es kann alles den Bach runter gehen. Und trotzdem riskierst du es.

Wenn ein Teilnehmer in meinen Satsangs oder Kursen kein Vertrauen hat, wird er so bei der Tür rausgehen wie er hereingekommen ist. Nichts Wesentliches wird passiert sein. Vorsichtshalber ist er nicht so tief in eine Übung hineingegangen. Das Risiko ist kalkuliert. Aber ein kalkuliertes Risiko ist kein Risiko. Der Mind wird ihm weismachen wollen, dass er eins eingegangen ist.

 

Erkennst du dich wieder?

Du sagst dir: „Ich hab ́s ja riskiert.“ Hast du nicht. Und deshalb bleibt alles beim alten. Und du wunderst dich dann, dass ein anderer so viel Lebensfreude fühlt, ekstatische pure Seligkeit erfährt. Du möchtest das auch haben. Aber wie?

Spring über deinen Schatten. Mach das Unmögliche möglich. Tu etwas, was du noch nie getan hast. Riskiere zu verlieren.

 

 

 

Geduld

Geduld hat ebenfalls mit Vertrauen zu tun. Wie kannst du vertrauen, ohne Geduld zu haben. Warten, ohne Eile. „Dein Wille geschehe“ .... auch wenn es eine Ewigkeit dauert.

Was immer geschieht, wird geschehen. Du gibst der Entwicklung die Zeit, die es braucht. Ansonsten wird dein Mind sehr verspannt und unter Druck sein. Und genau deshalb wird es lange dauern.

Desto mehr Geduld du hast, desto weniger Zeit ist erforderlich um anzukommen.

 

Warum so ungeduldig? 

Weil du möchtest, dass das Leid endlich aufhört.

Das Leid annehmen, es in den Arm nehmen, damit sein - das sind die Menschen, die Geduld haben. Die sich nicht einmischen und mit den Verletzungen kämpfen, das sind die Menschen, die dadurch nach und nach verstehen.

Wenn du mit Gott eins werden willst, dann brauchst du unendliche Geduld. Nicht die geringste Eile ist erforderlich. Alles geschieht von selbst ... zur richtigen Zeit. Kennst du das Sprichwort: Wie gewonnen, so zerronnen.

Große, ewige Dinge brauchen viel Zeit, um zu wachsen.

Geduld bedeutet, Vertrauen in die Existenz zu haben. Vertrauen dir gegenüber.

Unendliche Geduld ist die einzige Bedingung, um die Unendlichkeit zu entdecken.

Und der größte Witz ist, dass es nicht von außen kommt, sondern von innen ... und dass es schon immer da ist. Nur durch deine Rastlosigkeit und Eile kannst du es nicht sehen.

 

Geduld fehlt in der heutigen Zeit, alles muss immer noch schneller gehen. Das innere Wachstum ist leise und still.

In Wahrheit bist es nicht du, der sich entwickeln und ankommen will. Die Existenz will es. Also hab Geduld. Dieses Wachstum geschieht unsichtbar wie bei einem Drachenbaum. Er kann mehrere tausend Jahre alt sein. Die Ewigkeit verlangt ein ganz langsames, unsichtbares Wachstum.

Nicht, dass es nicht in ein paar Sekunden geschehen könnte. Es kann.

 

Aber etwas ist dazu Voraussetzung.

Dein Warten können, dein Vertrauen in die Existenz, dein Loslassen.

Gib nicht gleich auf. Große Erfindungen auf dieser Welt sind dadurch entstanden, weil es Menschen gegeben hat, die trotz großer Misserfolge nicht aufgegeben haben.

Edison war einer von ihnen. Mehrere Jahre hatte es gebraucht. All seine Mitarbeiter glaubten nicht mehr daran und hatten schon aufgegeben. Dann eines nachts brannte zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit eine Glühbirne.

 

Entspann dich in das große Ganze.

Ein Teil deines Gehirns wird ungeduldig sein, der andere wird dir versuchen einzureden, dass Ungeduld nur durch Geduld auszumerzen ist. In Wahrheit ist es ein Kampf.

Du möchtest geduldig sein, weil es eine göttliche Eigenschaft ist. Es ist notwendig, sie zu entwickeln. Und jetzt bist du verspannt. Du machst dir etwas vor. Geduld sollte die Abwesenheit von Ungeduld sein. Eine beruhigte Ungeduld wird dir nicht helfen.

 

Indem du beides da sein lässt, wird die Dualität von beiden verschwinden. Dualität wird vom Mind erschaffen. Es gibt keine zwei Wirklichkeiten. Die Realität ist für dich und mich die gleiche. Und für alle anderen auch. Nimm den Gegenpol mit rein. Er ist eine Erfindung deines Minds.

„Manchmal bist du geduldig .. und manchmal ungeduldig.“ Entscheide dich nicht für eines der beiden.

Entspann dich.

 

 

Yod

Yod ist Gründer und Leiter der Biotic Institute in Österreich und Spanien.

Dort werden Satsangs, Transformationsprozesse, Kurse mit Themen wie Beziehung,  Loslassen der Kindheit und Ausbildungen angeboten, deren Ziel es ist, sich im „Sein“ zu erkennen.

 

Seine Darstellungsweise ist einfach, bildlich und verständlich. Er nimmt dich bei deinem Hausverstand und bereitet dein Leben und deine bisherigen Erfahrungen so auf, dass du einfach motiviert sein musst, in die unbekannten Räume vorzudringen, die jenseits des Verstandes liegen.