Einige Zeit, jetzt während der Corona-Krise, hatte ich das Gefühl als würde sich meine Außenwelt immer weiter von mir entfernen. Alles, was da passierte, 

erschien mir fremd. So viele Menschen, die Angst vor einem Virus haben, für dessen Gefährlichkeit noch nicht einmal gesicherte Daten vorliegen. So viel Leid, das kreiert wird durch Maßnahmen, die Menschenleben schützen sollen. So viele Theorien und Sichtweisen über die Hintergründe der Krise.

Menschen, die sich nur noch mit Misstrauen und Masken begegnen und Politiker, die heute etwas für sinnvoll halten, was sie gestern noch für sinnlos hielten.

Ich (und ich denke vielen von Euch geht oder ging es ähnlich) fühlte mich in dem Ganzen deplatziert, beobachtete eine Gesellschaft, die sich in einer Trance zu befinden scheint. Ich fragte mich, warum eine Grippewelle, die vielleicht ein paar tausend Tote mehr fordern könnte, als Rechtfertigung herhält, Millionen Menschen in Existenznöte und persönliches Unglück zu stürzen? 

Warum es plötzlich richtig schien, ganzen Wirtschaftsbranchen den Stecker zu ziehen und den dahinterstehenden Menschen die Existenzgrundlage zu rauben?

Ich war sprachlos, weil das für so viele Menschen und Medien ganz normal zu sein scheint, und das sich viele gar nicht die Mühe machen, Fragen nach dem Warum und Wieso zu stellen.

Eine Zeit lang zog es mich immer wieder in dieses 

Geschehen rund um die Krise hinein, doch das Grübeln über die täglichen Maßnahmen, Dummheiten und Ungerechtigkeiten fühlte sich nicht gut an.

 

Als ich das bemerkte, trat ich einen Schritt zurück, um meine Perspektive wieder zurechtzurücken, trat aus dem Schatten meiner Gedanken und Bewältigungsstrategien wieder heraus und erinnerte mich daran, dass es für mich darauf ankommt, mein „Ich bin“ im Hier und Jetzt zu erleben. Es spielt für mich letztlich keine Rolle, warum das alles passiert - es passiert, und wenn ich es annehme, es zulasse, dann kann mein Leben aus dem Moment heraus mit frischen Impulsen reagieren. Dann kann sich alles für mich zum Guten entwickeln, so wie es sich in meinem Leben immer zum Guten entwickelt hat. Wenn ich im Vertrauen und in der Gegenwärtigkeit verweile, ist alles gut.

 

Wenn ich mich auf mein einfaches tägliches Leben konzentriere, auf die Menschen, die ich liebe, auf das, was mir Freude bereitet und was mein Herz nährt, dann ist das mehr als erfüllend.

Das hindert mich nicht daran, wenn ich darauf angesprochen werde, meinen Standpunkt zu allem rund um die Krise klar zu machen - und das kann dazu führen, dass ich mich plötzlich auf einer Demonstration oder an einem anderen ungewohnten Platz wiederfinde.

Das Leben ist immer unvorhersehbar und immer im Wandel. Wenn ich offenbleibe und auf meine eigene Führung vertraue, können die unmöglichsten Dinge möglich werden.

 

Sicher ist für mich, dass es für mich und für uns alle um einen Bewusstseinswandel geht, weg von Angst und Begrenzung - hin zu Vertrauen und Integration.

Parteien, Religionen und fundamentalistische Weltanschauungen jeder Couleur haben uns immer getrennt. Jetzt geht es um Einheit (One Spirit) und Integration, um das Bewusstsein darüber, dass jeder Einzelne einen eigenen Blickwinkel hat, und dass wir doch alle unzertrennliche Teile eines großen Ganzen sind.