Die Worte kamen wie ein Geistesblitz in mein Bewusstsein: «Du kannst alles erreichen, was du dir wünschst». Ich war damals 10 Jahre alt und mit meiner Familie in den Sommerferien in den Schweizer Bergen. Wir machten eine Wanderpause an einem wunderschönen Bergsee, der von alten knorrigen Nadelbäumen gesäumt ist und plötzlich kam diese Eingebung. Ich weiss noch genau, dass ich zwar die Kraft dieser Worte spürte, jedoch nicht erfassen konnte, was das für mein Leben bedeutet. Aber dieser Moment brannte sich mir tief ein. 

 

Erst Jahre später begann ich zu experimentieren: «Was wünsche ich mir in meinem Leben?». Diese Frage beschäftigte mich immer stärker. Lange Zeit glaubte ich jedoch, dass ich ganz viel dafür tun muss, um Ziele zu erreichen. Oftmals war es sehr anstrengend und mit viel Ehrgeiz und Kontrolle des Verstandes verbunden. So zum Beispiel auch meine ersten Gehversuche als Gitarrist in Bands. Ich strebte meist angestrengt die technische Perfektion an, ohne zu bemerken, dass dadurch das Fühlen der Musik verloren ging. Irgendwann kam jedoch die Erkenntnis: «So anstrengend kann das Leben nicht sein. So ist das alles nicht gemeint». Dies hat im Laufe der Jahre dazu geführt, dass ich beim Musik spielen immer freier wurde und das erfüllende strömen intuitiver Musik für mich entdeckte.

 

Ich begann mich in der Folge auch ausserhalb der Musik vermehrt für meine Intuition zu öffnen. Besonders eindrücklich erlebte ich dies während meiner ersten mehrmonatigen Reise. Ich entdeckte, dass ich oft an beglückende und erfüllende Orte geführt wurde vom Leben, wenn ich meinem Gefühl ganz vertraute. So war ich dann am Ende dieser Reise schliesslich ohne den 

dicken Lonely Planet Reiseführer unterwegs und liess mich einfach von der inneren Stimme leiten. Unbewusst hatte ich begriffen: «der Weg entsteht beim Gehen». 

 

Dieses Bewusstsein prägt mich bis heute. Die Musik und das Reisen sind ein Grundstein für meine heutige Spiritualität und für mein Leben im Alltag. Die grössten Geschenke kommen nicht dann in mein Leben, wenn ich mich besonders anstrenge, sondern immer dann, wenn ich ganz entspannt bin und meine Wünsche und Visionen einfach jeden Tag absichtsvoll im Herzen trage. Dann ergeben sich Zeichen, Fügungen und unerklärliche Zufälle scheinbar ganz von selbst. 

 

Natürlich habe ich auch Momente in denen ich das alles vergesse. Momente in denen ich den Sinn einer Situation nicht erkenne und Widerstände in mir spüre. Dann setze ich mich hin, erinnere mich bewusst, an das was ich aus tiefster Seele erleben möchte und an den Satz «Du kannst alles erreichen, was du dir wünschst.» Und ich folge meiner Musik – im Wissen, dass sie innere Türen zu öffnen vermag, die meinem Verstand oftmals verborgen bleiben. Jenseits von unserer alltäglichen Wahrnehmung gibt es noch weitere Realitäten, Dimensionen und Energien. Die Musik ist für mich immer wieder neu ein Tor zu diesen Bewusstseinsebenen.