Verneigen wir uns doch einfach vor dem Mysterium des

Lebens demütig, geben uns ihm hin, anstatt dessen Sinn verstehen zu wollen. Es liegt eine unsagbare Befreiung und Leichtigkeit darin, nicht alles verstehen, begreifen und erklären zu müssen und uns in kindlicher Unschuld dem Leben selbst anzuvertrauen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, kann auch unser Versuch sein das Unaussprechbare, das Unfassbare erklären zu wollen.

 

„Je mehr die Frage nach dem Sinn des Lebens in den 

Hintergrund tritt, desto mehr offenbart er sich.“  *

 

Interessanterweise beschäftigte mich die Frage nach dem Sinn des Lebens, wie viele andere auch, in einer unglaublichen Intensität, als ich keinen Sinn im Leben sah. In dieser Zeit als ich 15-20 Jahre alt war, wollte ich nicht akzeptieren, dass Menschen leiden müssen. Ich war im Widerstand mit dem Leben. Ich vermisste so schmerzlich das unbeschwerte Sein, in dem ich zuletzt zu Hause war, „im Himmel“, als ich noch keinen Körper hatte. Diese Erinnerung klebte so schmerzhaft an mir, dass ich am liebsten meinen Körper verlassen hätte. Die Frage nach dem Sinn verschwand, als mir eines Tages bewusst wurde, dass Liebe und Frieden, unbeschwertes Sein nicht nur körperlos an einem fernen Ort, sondern hier immer präsent sind. Ich wurde eines inneren Seins-Zustandes gewahr, der an keinen Ort, an keine Zeit, an nichts gebunden ist. Die Ewigkeit wurde zur Antwort, Sinn oder Sinnlosigkeit lösten sich darin auf. 

 

Ich nehme ihn jedenfalls nicht so ernst, den Sinn des 

Lebens. Er und so vieles andere offenbart sich von selbst im Spiel, in der Einfachheit des Lebens. Es liegt Gnade darin „unspirituell“ „verrückt“ sein zu dürfen, uns um den Sinn des Lebens nicht zu kümmern und ihn vielleicht gleichzeitig in aller Unschuld zu erfüllen, in der Hingabe an das Leben selbst. Viel wichtiger ist für mich, menschlich und trotz aller Bewusstheit nicht perfekt zu sein, unsere menschlichen Schwächen, den Ärger zu umarmen, die Traurigkeit, den Schatten, die Angst, das ganze Leben. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist mir zu groß, zu übergeordnet und zu abstrakt. Jeden Sinn können wir in Frage stellen, über jede Antwort können wir diskutieren. Jede Antwort wirft Fragen und Zweifel, die Frage nach der Wahrheit auf. Die liegt aber jenseits aller Worte und aller Erklärungen. Der Verstand will auf etwas zugreifen, wo der Sinn des Lebens keine Rolle spielt. 

 

Eine gesunde Unbekümmertheit tut gut. In kindlicher Unschuld, der Hingabe, offenbart sich das Leben von selbst, es bekommt seinen Sinn von selbst, ohne Sinn machen zu müssen. Und wenn überhaupt, zeigt er sich eher im Konkreten, der Sinn des Lebens: der Welt etwas zu geben, unsere Fähigkeiten und Talente zu teilen, Liebe zu verschenken, die kleinen Dinge des Lebens zu lieben, die Vielfalt des Lebens anzunehmen, herum zu albern, zu lachen, zu weinen, zu lieben, uns selbst und das Leben nicht zu ernst zu nehmen. 

 

Vielleicht tut es uns und dem Leben gut, wenn wir das Leben lieben, und nicht so himmlisch werden, dass wir auf Erden nicht mehr zu gebrauchen sind. Vielleicht magst du dich gemeinsam mit mir und anderen vor dem Mysterium des Lebens verneigen und es durch dich, durch dein Denken, Fühlen und vor allem durch deine Taten seinen Sinn von selbst erfüllen lassen….  

 

 

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*Zitat Barbara Vödisch