Über Erleuchtung reden; wo soll man anfangen? Und: wofür reicht der Platz? Gerade jetzt ist mein neues Buch mit dem Titel „Erleuchtung kann jeder“ herausgekommen, mit 300 Seiten und auch das war „nur das Wichtigste“ …

 

Was ist Erleuchtung?

Erleuchtung ist nicht etwas, was nach ein paar Stunden oder ein paar Wochen vorbei ist, von Erleuchtung lohnt sich erst zu sprechen, wenn es das Leben dauerhaft sehr grundlegend verändert. Dann wird der Mensch täglich, und täglich mehrfach von einer glückseligen Stille erfasst, lebt in inneren Frieden mit sich, über weite Strecken des Tages ist der Verstand still. Grenzenlosigkeit und Frieden werden zur Selbstverständlichkeit. Für Schüler und Schülerinnen, die Erleuchtung gefunden haben, mache ich seit Jahren zusätzliche Trainings, um Erleuchtung zu vertiefen. Durch Erleuchtung beginnt das eigentliche Leben; auch das ist ein Prozess der Vertiefung, ein neues Abenteuer. 

 

Der Mensch sehnt sich danach glücklich zu sein, aber die Sehnsucht geht tiefer: Sehnsucht nach Vollkommenheit, nach Grenzenlosigkeit, nach uneingeschränktem Frieden, nach Erfüllung. Wir finden das nicht in dieser Welt-Wirklichkeit. Hier in der Welt gibt es Gegensätze, es gibt Krieg und Frieden, Liebe und Selbstsucht, Gut und Böse. Die Sehnsucht richtet sich auf die tiefere Wirklichkeit. Der Mensch glaubt, sein „Innenleben“ bestünde aus Gedanken, Sinnes-Empfindungen, den Körper spüren und Gefühlen. Darunter ist jedoch ein tieferer Raum, unendlich und genau das, was er sucht: Frieden und Grenzenlosigkeit. Erleuchtung heißt, in diesem tieferen Raum zu Hause zu sein. In dieser tieferen Wirklichkeit.

 

Erleuchtung ist ein Menschheitstraum, seit wir angefangen haben, bewusst zu denken. Früher, vor Jahrhunderten, war Erleuchtung als Möglichkeit für das eigene Leben als etwas selbstverständliches bekannt, dann ist es mehr verdrängt worden, in den Untergrund. In letzter Zeit scheint es wieder leichter geworden zu sein, Erleuchtung zu finden, das beweist sich in meiner Arbeit. In jedem Seminar, in jedem Retreat finden Menschen Erleuchtung, manchmal 20 Menschen in einem einzigen 14-tägigen Retreat. 

 

Wie findet man Erleuchtung? Drei Punkte sind die wichtigsten:

1. Bereit sein, alles so anzunehmen wie es ist. Auch den Schmerz, der zum Leben gehört wie die Freude und die Liebe. Alle Gefühle fühlen, ohne etwas zu tun. Das ist der Kern des spirituellen Weges. Dann hört das Leid auf, das Leid entsteht dadurch, dass man den Schmerz nicht haben will. Wenn das beendet wird, gibt es keinen inneren Krieg mehr.

2. Körperempfindungen und Gefühle, Gefühle und deren Impulse unterscheiden. Nur das Fühlen ist in der Gegenwärtigkeit, nicht die Körperempfindungen und schon gar nicht die Impulse, die von Gefühlen ausgelöst werden.

3. Liebe und Hingabe. Wer sich auf den Weg macht, erfährt, dass Liebe und Hingabe Freiheit bedeuten. Sie sind das Herz des spirituellen Weges. 

Dann beginnt ein inneres Sinken, als Folge des Loslassens. Es dauert eine halbe, manchmal aber auch einige Stunden. Ein Hineinsinken in den tieferen Raum, bis das Sinken zu einem Schweben und der tiefere Raum zur Unendlichkeit wird.

 

Erleuchtung wird leichter und selbstverständlicher?

In meiner Arbeit wird Erleuchtung immer selbstverständlicher und offensichtlich sogar immer leichter. Es gibt viel zu viel spirituelle Lehrer, die jahrelang über Erleuchtung sprechen, und so gut wie keine erleuchteten Schülerinnen und Schüler. Es gibt zu viele Menschen, die jahrelang meditieren oder zu Satsangs gehen, die die Hoffnung aufgegeben und resigniert haben, sie haben selbst keine Erleuchtung gefunden und es bei anderen nicht erlebt. Eckhart Tolle schreibt in seinem Buch „Die neue Erde“, dass Erleuchtung nur für außerordentlich wenige Menschen funktioniere, und sich die meisten mit schrittweiser Veränderung von Bewusstseinsinhalten zu begnügen haben. Auch Kenner der Szene sagen, dass Erleuchtung auch als Ziel mehr und mehr verschwindet, und sie trösten sich damit, dass die Spiritualität mehr in die Breite gehe. Das ist ein ungeheurer Kontrast zu meiner eigenen Arbeit. Der Titel meines neuen Buches „Erleuchtung kann jeder“ ist tatsächlich ernst gemeint. Jeder und jede, die die eigene Sehnsucht ernst nimmt und sich auf den Weg macht. Mehr Infos zum Buch...

 

 

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Christian Meyer

Spiritueller Lehrer & Diplom-Psychologe. Seit seiner Erleuchtung arbeitet er als spiritueller Lehrer in vielen deutschen und auch ausländischen Städten. Das wichtigste für ihn: nicht nur über Erleuchtung zu reden, sondern Menschen darin zu unterstützen, Erleuchtung, das Aufwachen zu realisieren. 

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