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Andreas Trampenau zum Thema: „Innere Führung oder äußerer Guru“

Liebe Freunde, Interessierte und Weggefährten,


Die Winterausgabe des One-Spirit Magazins war dem Thema „Innere Führung oder äußerer Guru“ gewidmet und eine ganze Reihe von Autoren/Autorinnen ließen mich an ihrer Wahrheit teilhaben. Danke dafür, auch weil es in mir den Impuls freisetzt, meine eigenen Erlebnisse damit wieder wachzurufen. Wenn ich in dieses Thema hineinspüre und beobachte, was es mit mir macht und welche Erinnerungen es in mir wachruft, dann empfinde ich Freude und Dankbarkeit, und das hat mich im ersten Moment schon überrascht, vertrete ich doch den Standpunkt, dass die Zeit der „Gurus“ im Wesentlichen vorbei ist.


Und so erinnere ich mich jetzt an meine ersten spirituellen Erfahrungen mit Lehrern und Meistern, die mir Türen geöffnet haben in Erlebnis- und Erfahrungsräume, die ich zuvor noch nicht einmal denken konnte. Meine tiefsten Bedürfnisse und Sehnsüchte, die sich zuvor oft durch dumpfe Rastlosigkeit und Suchtverhalten bemerkbar gemacht haben, bekamen jetzt Form und Gestalt. Diesen meinen „Türöffnern“ gilt mein herzlichster Dank für das, was sie mir ermöglicht und geschenkt haben. Ohne sie hätte ich mich vielleicht für immer in der Matrix meiner alten Welt verloren.


Nun bin ich ein gutes Stück meines Weges gegangen und ich habe gelernt, auch „spirituell“ auf eigenen Beinen zu stehen. Die innere Arbeit war, nachdem der Zauber des Anfangs und der Kostproben der zu erwartenden Früchte verflogen war, oft hart und schmerzhaft, wurde mir doch offenbar, wie es um mich wirklich bestellt war.  Vieles in der äußeren Welt war nun kaum mehr zu ertragen, und es machte auch furchtbar einsam, weil kaum jemand da war, mit dem ich meine neuen Erfahrungen und Erkenntnisse teilen konnte. Nur bei den vielen Seminaren war sie da, die Familie. In den kurzen Zeitfenstern der gemeinsamen Zeit tranken meine Bedürftigkeiten vom süßen Nektar des Dazugehörens und dem Gefühl von Zuhause. Das ist auch etwas, was für mich zum Erlebnisfeld Guru-Schüler dazugehört. Gut möglich, dass dieser Aspekt langfristig eine noch stärkere Attraktivität auf Menschen ausübt als es dies der Lehrer/Guru tut. 
Trotz aller Bedürftigkeit war und ist in mir etwas aktiv, was gefühlt über allem steht. Mein innerer Ruf nach Eigenständigkeit und Selbstbestimmung ist so stark, dass ich etwas, was dem widerspricht kaum ertragen kann und es macht mich krank, wenn ich diesen Ruf übergehe. Freiheit und Selbstwirksamkeit scheinen tief in meinem Wesenskern verwurzelt zu sein und mit meinen Aktivitäten und Angeboten will ich Menschen erreichen, denen es ähnlich ergeht.
Konditionierungen und Prägungen, die mir in diesem Leben auferlegt wurden haben einen erheblichen Anteil daran, dass ich Freiheit und Selbstverwirklichung nicht so erlebe und ausdrücken kann, wie ich es mir wünsche. Traumatische und schmerzerfüllte Erfahrungen haben tiefe Spuren in mir hinterlassen und haben noch immer Macht über meine Gegenwart und Zukunft. Ein großer Teil der Inneren Arbeit war der Auflösung und Befriedung dessen gewidmet, weil ich nicht mehr zulassen will, dass die Vergangenheit über meine Gegenwart und Zukunft bestimmt. Ich habe mittlerweile für mich erkannt, dass das Prinzip: „Energie folgt der Aufmerksamkeit und nährt das, was Aufmerksamkeit bekommt“ – wirksam ist und dass jede vergangene Lebenssituation, die ich wieder in mir wachrufe und aktiviere, erneut stimuliert und gestärkt wird.


Ich will jetzt neue Herangehensweisen entwickeln, die sich von etablierten Techniken und Strategien der Wandelarbeit darin unterscheiden, dass sie nicht mehr die Wurzelereignisse reanimieren, welche die Muster angelegt haben, sondern auf einer Art Strukturebene ansetzen, die unterhalb der gemachten Erfahrungsebene liegt. Diese Ebene sehe ich als einen elementaren Teil der feinstofflichen Anatomie an, für mich der Bereich, wo die Blaupause geschaffen wird, nach der sich dasjenige inFormation bringt, was uns dann als Resultat dessen in der äußeren und der inneren Wirklichkeit begegnet.


Mit meinen Erfahrungen und Kenntnissen der feinstofflichen Anatomie und deren Psychologie will ich Erfahrungsräume für Menschen schaffen, in denen sie mit ihrer vollen Autorität und Selbstbestimmung in etwas eintauchen können, das es ermöglicht, die inneren Strukturen bewusst und gewollt zu verändern und anzupassen. Nach meinem Verständnis können die tiefsten und grundlegendsten Parameter, die in den Energiezentren (Chakren) angelegt sind, bewusst so verändert werden, dass sie Taktgeber einer Wirklichkeit werden, die eingeladen und gewollt ist und sich emanzipiert   hat von den ungewollten Konditionierungen der Vergangenheit. Meine Erfahrung ist, dass Menschen heute viel schneller und leichter in solchen Räumen unterwegs sind als es z.B. noch die 68er Generation erleben musste. Diese Wegbereiter für eine neue Zeit haben wahrlich die grobe, harte Arbeit geleistet und kollektiv die Voraussetzungen für das geschaffen, was heute möglich und für die jüngere Generation fast selbstverständlich geworden ist. Das ist Ahnenarbeit mit dem Blick nach vorne. Und auch das, was uns Gurus und Meister gelehrt haben, ist jetzt kollektiv für viele Menschen verfüg- und abrufbar. Ich glaube, wir sind alle eingeladen, diese Möglichkeiten zu nutzen.


Andreas Trampenau