Heilen mit allen Sinnen

Helene Kollroß

Burn-out – wie ich den Weg zu meinem Selbstwert fand

Das Thema “Burn-out” ist eines, das Menschen in ganz Deutschland bewegt und leider auch betrifft. Auch ich war einst betroffen und fand darin meinen Selbstwert. Diese nicht ganz offizielle, aber auch nicht inoffizielle Bezeichnung für den absoluten Erschöpfungszustand ist in aller Munde und dennoch ist noch vieles unerforscht. Wie sieht es beispielsweise mit der Ursache des Syndroms aus, welche Rolle spielen andere Krankheiten, Entzündungen, Viren in diesem Zusammenhang? Diesbezüglich habe ich meine eigenen Erfahrungen gemacht und meine individuelle Krankengeschichte geschrieben, die ich unter anderem mit euch in meinem Buch „Trauma & Blockaden - Seelenknoten lösen mit Sophie: Burnout - Wie ich den Weg zu meinem Selbstwert fand" teile. 1996 stand ich über Monate jede Nacht an unserem offenen Familiengrab. Mein Körper hatte jeden Tag ab 11:00 Uhr die Kontrolle über meine Hände deaktiviert und es ist mir alles aus den Händen gefallen. Es war mir nicht mehr möglich, eine Gurke zu hobeln oder eine Tasse aus der Küche ins Esszimmer zu tragen, um nur einige Beispiele zu nennen. Darauf folgte ein einwöchiger Aufenthalt in der Rehaklinik, da die Symptome nicht einzuordnen waren. Auch in der Klinik waren die zeitlich extremen Schwankungen meines Leistungsenergiepegels deutlich erkennbar, doch nicht einzuordnen. Da erhielt ich die Diagnose wie so manch anderer auch: „Psychosomatischer Erschöpfungszustand und/oder Fibromyalgie“. Erschreckend war es, als ich bei einemTermin bezüglich meines Sohnes (Thema Legasthenie) gefragt wurde, „Welchen Baum ich mir denn ausgesucht habe“. Ich konnte mit der Frage gar nichts anfangen und fragte nach. Daraufhin erklärte mir der Arzt, dass ich so wirke, als ob ich kurz vor dem Aussteigen bin. Wenn ich mich jetzt nicht ganz schnell abgrenzen würde von dem, was die anderen von mir erwarten, dann sähe er schwarz für mich. Ich solle mir ganz klar werden, was meine Bedürfnisse seien und diese als oberste Priorität leben. Ich war schockiert, denn es war mir nicht einmal bewusst gewesen, wie sehr ich unter dem Druck gestanden habe, es allen recht machen zu wollen. Zu erwähnen ist noch, dass meine Kinder zu dieser Zeit sehr oft akut krank waren. Dies hielt mich persönlich natürlich immer im Dauereinsatz und in Rufbereitschaft. Ab diesem Zeitpunkt habe ich konsequent an mir und speziell daran gearbeitet, mich besser abzugrenzen, was einen langen, beschwerlichen Weg der Entwicklung dargestellt hat. Burn- out in meinen Augen.

 

Therapie

In meinen Augen hat ein Burn-out immer mit einem sehr geringen Selbstwert zu tun. Es wird einem von klein auf eingetrichtert, immer perfekt angepasst zu sein. Um keinen Preis auffallen, denn das kann unangenehm werden. In diesem Fall verleugnet der Betroffene seine gesamte Persönlichkeit, sowie seine ganz eigenen Bedürfnisse. Dabei gerät ganz oft die Körper-Geist-Seelen-Harmonie dermaßen aus dem Gleichgewicht, dass nichts mehr geht. Das ganze Körpersystem wird in eine Art Nebel gehüllt, um die einströmenden Emotionen nicht mehr zu fühlen. Vergleichen kann man dies mit einer angezogenen Handbremse. Die Betroffenen finden keinen Antrieb, um ihren Tag strukturiert zu bewerkstelligen, da bei der kleinsten Anforderung das gesamte System kollabiert.

 

Dummy

Für mich ist es in so einem Fall immer hilfreich, einen „Dummy“ einzusetzen, da der Hilfesuchende nur während einer sehr geringen Zeitspanne aufmerksam folgen kann. Ich arbeite hier zu Beginn gerne über die Epigenetik mit einer Person aus der Familie, um auch in diesem Fall das Hintertürchen zu nehmen, bis der Hilfesuchende etwas freier ist. Wichtig ist es für mich, eine möglichst entspannte Situation bei dem Termin zu schaffen und mich gezielt an den Hilfesuchenden anzupassen, auch wenn hier ein Termin beim Hilfesuchenden zu Hause erfolgen muss. Die Schwere einer solchen Persönlichkeitsstörung rechtfertigt in meinen Augen außergewöhnliche Maßnahmen. Nicht selten ist dabei die Ahnenlinie von großer Bedeutung.

 

Berufe ohne Interesse

Viele Hilfesuchenden üben einen Beruf aus, ohne ein Augenmerk auf ihre Interessen und Begabungen zu legen. Würden sie dies mit in ihren aktuellen Beruf einfließen lassen, wäre die körperliche Anstrengung um einiges geringer und die Freude zu arbeiten wäre erheblich größer. Dies wirkt sich sehr stark auf die Körper-Geist-Seelen-Harmonie aus. Ich für mich, lebe lieber meine Interessen und Ideale in Harmonie, als mich demAnsehen der Mitmenschen zu unterwerfen. Da ich dies alles am eigenen Leibe als Lernaufgaben erfahren habe, erzähle ich euch von ein paar meiner prägenden Erfahrungen. Die Vielfalt, mit der das Drama sich bis zum Kollaps zugespitzt hat, würde den Rahmen sprengen und ist im Buch dargestellt.Meine Erfahrungen

Miteinbezogen sind sowohl die Befreiung daraus, als auch die Konsequenzen, die ich daraus zog, nämlich mich zu mir und meinen Bedürfnissen zu bekennen. Ich kenne mich und kann viele Beschwerden ohne fremde Hilfe managen, indem ich mich in mein Schneckenhaus zurückziehe, um mir der Situation bewusst zu werden. Es gab in meinem Leben einige Lernerfahrungen in denen ich mir dessen erst einmal bewusst werden musste. Solltet ihr jedoch nicht genauso ticken, rate ich euch, dringend Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Den Papagei fliegen lassen – „Gebrauchsanweisung HK“

In meinen Büchern geht es stets darum, die “weiße Taube in finsterer Nacht” fliegen zu lassen. Sprich, auch in den dunkelsten Momenten an das Licht zu glauben und es schließlich auch zu sehen. Nun habt ihr Einblicke in mein Leben erhalten und wisst, inwiefern mich das Thema Burn-out in meinem Leben berührt hat. Auch wisst ihr nun, wie ich mich der Situation gestellt habe, wie ich mich der Situation stellen musste und das es mich durchaus einiges gekostet hat, für mein Recht einzustehen. Vielleicht könnt ihr euch mit den obigen Situationen identifizieren, könnt aus diesen Erfahrungen etwas für euch schöpfen, etwas daraus lernen oder Inspirationen aus diesem Bericht erlangen. Nach langen Kämpfen habe ich gelernt, auch in diesem Fall die weiße Taube in finsterer Nacht fliegen zu lassen, oder - aus aktuellem Anlass - den Papagei fliegen zulassen. Meine Ideale und Werte kollidierten mit der Ellenbogenmentalität und dem Profitdenken und dabei ist mein Seelen-Gleichgewicht auf der Strecke geblieben. Mein Körper hat ganz einfach den Selbsterhaltungsmodus gestartet und mir eine Auszeit verschafft, in der mir einiges klar wurde. Nämlich wie ich den Weg zu meinem Selbstwert fand und diesen jetzt praktiziere und lebe. Genau zu dieser Zeit habe ich mir geschworen: „Dies macht mit mir keine Firma der Welt mehr, lieber verlasse ich diese unverzüglich“. Ich bin es mir und meinem Körper wert, auf mich und meine Bedürfnisse zu achten. Ich bin 24 Stunden, ein Leben lang mit meinem Körper zusammen und kein anderer. Deshalb gebe ich niemandem mehr die Chance, mich in eine solche Situation zu zwängen oder eine derartige Macht auf mich auszuüben. Das heißt nicht, dass ich schnell aufgebe, wenn es sich zu kämpfen lohnt. Ich suche ein konstruktives Gespräch, nehme jedoch in Kauf, dass alles möglich ist. Es hat sich in solchen Fällen schon gezeigt, dass ich die Firma verlasse aber auch, dass die Zusammenarbeit noch intensiver und effektiver wurde. Genau aus der Perspektive des erlebten Burn-outs ist bei einem späteren Schulungserlebnis die ironische Gebrauchsanweisung für HK entstanden.

 

Mehr Infos: www.repair-energetics-kollross-helene.de