Nur aufgrund der Vorstellung, eine selbst handelnde, mit einem freien Willen ausgestattete Person, ein vom Umfeld getrenntes Individuum zu sein, kann diese Frage überhaupt existieren. Solange dieser Ich-Gedanke und die Idee, etwas Geborenes zu sein, real erscheint – womit die Erfahrung von Getrenntsein einhergeht – solange wird das leidvolle Spiel der Sinnsuche aufrecht erhalten werden.

 

Irrtümlicherweise wird die Verwirklichung deiner selbst – die Erscheinungswelt – als „dein“ Leben angesehen, diese ist aber nichts weiteres als ein Aspekt von dem, was Leben tatsächlich ist. Alle in der Erscheinungswelt vorkommenden Objekte zeigen sich als Sensation, als Wahrnehmung, als ein sich ständig wandelndes Schattenspiel, als etwas Geträumtes und nur innerhalb dieses objekthaften Traumes kann die Frage nach dem Sinn des Lebens im wahrsten Sinne des Wortes erscheinen. 

 

Das, was Leben wirklich ist – deine wahre Natur –, liegt 

jenseits der Frage nach dem Sinn des Lebens. Leben ist das, was kein Leben kennt und hat absolut keine Notwendigkeit einer Benennung und Beurteilung.  Das zu wissen ist Gnade und gleichzeitig der Wegfall dessen, dem Gnade widerfahren könnte, sozusagen die Gnadenlosigkeit, in der überhaupt keine Fragen mehr erscheinen.

 

Leben wurde nie geboren und kann nie sterben. Leben kennt keinen Anfang und kein Ende, kennt kein Vorher und kein Nachher. Leben ist vor Allem und Nichts. Leben ist raumlos, zeitlos und ist von keinem Umstand berührt. Leben kann sich selbst nicht finden, nicht kennen und niemals wahrnehmen. Leben ist für ewig realisiert und immer in Harmonie.

Du bist Leben, du bist Realität, die Frage nach dem Sinn des Lebens verzehrt sich aus dieser Perspektive selbst. 

Jegliche scheinbare Antworten auf obige Frage sind nichts weiter als erdachte, illusionäre Konzepte, selbst wenn diese von berühmten Weisen (Erscheinungen) wie Ramana Maharshi oder Ramesh Balsekar kommen:

 

 „Der Sinn des Lebens ist, wenn man überhaupt irgendeinen Sinn vergeben möchte, reines Entertainment für das Selbst.“, 

Ramana Maharshi

 

 „Der Sinn des Lebens ist, dass das Leben keinen Sinn hat.“,

 Ramesh Balsekar

 

Innerhalb der Verwirklichung kann keine (wahrheitsgetreue) Antwort gefunden werden und die Wirklichkeit selbst braucht nichts finden, weil nie etwas verloren wurde. Die Lösung der Frage nach dem Sinn des Lebens ist somit keine Antwort, sondern der Wegfall der Frage, weil der Fragende kein Fragender mehr ist, wenn er eins geworden ist mit dem Leben – ohne Ziel und ohne Ursprung.

 

Gerne möchte ich mit folgenden Zeilen schließen:

 

 „Das Leben ist einfach, was das Leben ist. Es quillt aus sich selbst heraus und lebt sich selbst. Warum? Darum.“

 

 

 

 

Betreut wurde diese Veröffentlichung vom Jetzt-TV-Team: www.jetzt-tv.net